Was unterscheidet BBTRS® von anderen Therapieformen? (s.u. Vergleich Holotropes Atmen)
Im Gegensatz zu klassischer Psychotherapie bezieht BBTRS® den Körper aktiv in den Prozess mit ein. Bodywork ist ein integraler Bestandteil des ganzheitlichen Ansatzes. Dies reicht von leichten Berührungen zur Steigerung der bewussten Körperwahrnehmung, bis hin zu Arbeiten an tiefen Blockaden, die von Wilhelm Reich als „Panzerungen“ bezeichnet wurden.
Wie beim Somatic Experiencing stehen die körperlichen Empfindungen, der „Felt Sense“, im Vordergrund. Der Prozess wird beim BBTRS® intensiviert und beschleunigt, indem der tiefe, verbundene Atem dazu genutzt wird, den Körper aufzuladen und aus dem Alltagsbewusstsein herauszutreten. Wir dringen dadurch in tiefere Schichten des Bewusstseins vor und kommen mit dem Trauma in Berührung. Wir dosieren dieses Vorgehen jedoch vorsichtiger als klassische Ansätze, um die Gefahr der Retraumatisierung zu umgehen.
Beim BBTRS® werden Übungen, z.B. aus der Bioenergetik oder dem TRE, in den Prozess integriert, wo dies sinnvoll erscheint. Es gibt dabei keine starren Abläufe, jede Session ist individuell und einzigartig.
BBTRS® basiert auf den Idealen der Humanistischen Psychologie.
Wir teilen die Überzeugung, dass jedem Menschen eine Tendenz zur Selbstheilung und Selbstaktualisierung innewohnt und sehen dies durch neue Ergebnisse der Trauma-Forschung bestätigt.
Im BBTRS® versuchen wir die richtige Balance zu finden, zwischen dieser offen akzeptierenden Haltung und der notwendigen Intervention, um unterdrückte Kräfte wieder aktiv werden zu lassen.
Was ist der Unterschied zu Holotropen Atmen?
Bei bbtrs spielt das containment im körper die zentrale rolle. es geht um neuverschaltungen im nervensystem und sicheres erleben. bewusstseinserweiternde erfahrungen, wie beim holotropen atmen können hier auch gemacht werden. (weil DMT auch in der Lunge produziert wird). jedoch geht es bei bbtrs mehr um eine tiefe-rückverbindung auf der körper-geist ebene. und vorallem um aufdecken und (SANFT) auflösen (und integrieren) vom blockaden, spannungen, stress und unterdrückten emotionen, die das system entweder lahm legen oder überaktiviert zurücklassen. wir arbeiten mit den neuesten wissenschaftlichen erkenntisssen aus der trauma-forschung und so direkt mit (traumatisierten) nervensystemen. bbtrs ist ein weiter-entwickelteres system und ist im bereich der trauma und körperpsychotherapie zuhause.
Somatic Experiencing, TRE und Bioenergetik werden integriert, genauso wie die flexible Kombination aus 6 Elementen:
– breath – touch – movement – concious emotional expression – music – meditation –
macht bbtrs zu einem ganzheitlich wirkendem und nachhaltigem system.
Wahrnehmen und annehmen – wie Meditieren heilt
Wenn Gedanken- und Gefühlsströme sich in tiefer innerer Ruhe verlangsamen und bewusst werden, was bleibt dann?
Tiefe Einsichten, sagen Meditierende. Unsinn, erwiderten Naturwissenschaftler einst. Heute berichten sie über verblüffende Effekte.
Meditieren? Bei vielen weckt das Wort eine vage Vorstellung: Stillsitzen im Lotussitz, die Augen geschlossen, und dazu „Om“ singen. (Warum “aktive” Meditationen oft besser für uns Menschen im Westen geeignet sind, erfährst du HIER!) Dass die ursprünglich buddhistische Tradition mehr ist als das, wissen Meditierende schon lange. Forscher aber staunten zunächst über die mitunter verblüffenden Wirkungen.
Die geistige Praxis lindert Angsterkrankungen und Depressionen, hilft bei der Rauchentwöhnung wie bei chronischen Schmerzen und hellt die Stimmung von Schwerstkranken auf. Besonders aufsehenerregend erscheinen neueste Befunde, wonach langjährig Meditierende kognitiv nicht altern.
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE
-
Meditation verändert die Verarbeitung von Gefühlen. Bewusstes Wahrnehmen von Ängsten beispielsweise kann diese lindern
-
Eine Kombitherapie aus Achtsamkeitsmeditation und Gruppen- psychotherapie kann sogar Depressive vor Rückfällen bewahren
-
Meditierende spüren weniger Schmerz als Nichtmeditierende.
Dabei ist ihre Insula, eine Cortex-Region, die unter anderem Schmerz verarbeitet, stärker durchblutet
-
Die spektakulärste Erkenntnis aus jüngerer Zeit: Meditation hält die Hirnalterung auf. Graue und weiße Substanz bleiben auf jugendlichem Niveau erhalten
Meditation bezeichnet eine Praxis, bei der die Geisteskraft vollständig und anhaltend im gegenwärtigen Augenblick versammelt wird. In diesem Zustand der Kontemplation wird der Geist ausgerichtet, indem beispielsweise ein Gefühl liebevoller Güte entwickelt wird. Über diese Ausrichtung hinaus können sich Selbsterkenntnis und andere Einsichten einstellen. Es gibt wohl so viele unterschiedliche Meditationspraktiken wie Musikrichtungen: von der Zen- über die Trommel- bis zur Achtsamkeitsmeditation. Lexikon der „esoterischen Praktiken
Wissenschaftlichen Studien wird zumeist die Achtsamkeitsmeditation zugrunde gelegt, weil sie besonders verbreitet ist und nicht selten losgelöst vom ursprünglich religiösen Kontext praktiziert wird. Dabei konzentriert sich der Meditierende auf momentane Sinneseindrücke, oft die Beobachtung des eigenen Atems, um sich ganz auf den Augenblick zu besinnen. „Jetzt spüre ich gerade, wie ich den Telefonhörer gegen mein Ohr drücke, ich spüre meinen Atem und ich höre den Wind und den Lärm von einer Baustelle“, gibt Stefan Schmidt, Psychologe von der Universitätsklinik in Freiburg, ein Beispiel. Im Weiteren üben sich die Meditierenden darin, diese Empfindungen nicht zu bewerten. So wird ein bewusstes Erspüren des Selbst möglich.
Das Gedankenkarussell anhalten
Im Alltag ist die feinsinnige Wahrnehmung oft überlagert, da viele Eindrücke gleichzeitig verarbeitet und viele Aktivitäten gleichzeitig ausgeführt werden. Während wir lesen, spüren wir nicht den steifen Nacken, und während wir schmecken, hören wir nicht die Musik. Nur extreme Emotionen wie Angst, Wut und Freude erobern manchmal den Geist. Gedanken wie „Ich fürchte mich, oh nein, jetzt bekomme ich gleich keine Luft mehr“, verstärken die Emotionen und können die Furcht zur Panik aufbauschen. Meditierende lernen, diese Gedanken zu erkennen. Langfristig hilft ihnen das, die schädlichen Denkmuster zu reduzieren.
Das wirkt sich auf die Verarbeitung von Gefühlen aus – auch bei krankhaften Ängsten. Die Psychologin Britta Hölzel von der Universität Gießen teilte 26 Gesunde und ebenso viele Angstpatienten in zwei Gruppen. Sie ließ die eine einen achtwöchigen Kurs in Stressmanagement belegen, während die andere Achtsamkeitsmeditationen praktizierte. Durch beide Behandlungen schwanden die Ängste; die Teilnehmer bemerkten es selbst. Auch reagierte ihr Mandelkern, der auf Furcht anspricht, nach der Therapie schwächer als zuvor auf den Anblick neutraler Gesichter.
Bei den Meditierenden geschah jedoch noch etwas anders: Die Nervenverbindungen zwischen dem präfrontalen ventrolateralen Cortex und dem Mandelkern verstärkten sich. Bei den Stressmanagement-Absolventen war das nicht der Fall. Die Kopplung zwischen beiden Regionen ist bei Ängstlichen nur schwach ausgeprägt. Infolge der Meditation wird sie gekräftigt. Hölzel vermutet dahinter eine einzigartige Wirkungsweise: „Die Wirkung scheint von einem bewussten Wahrnehmen der Angst herzurühren – diese Bewusstwerdung spiegelt sich in der stärkeren Vernetzung von Mandelkern und Cortex wider.“ Herkömmliche Therapien zielten dem gegenüber oft auf eine Unterdrückung der Angst, erläutert sie. „Wahrnehmen und annehmen, diese Weisheit der Meditation kann therapeutisch wirken.“
Jetzt geht das schon wieder los
Meditierende lernen ihre eigene Gefühls- und Gedankenwelt kennen und durchschauen auf diesem Weg Denk- und Verhaltensmuster. Wohl auch deshalb bewahrt eine Mischung aus Achtsamkeitsmeditation und Gruppenpsychotherapie, die so genannte Mindfulness-Based Cognitive Therapy, kurz: MBCT, ehemals Depressive vor einem Rückfall.
„Gewöhnlich erleben 60 bis 70 Prozent erneut eine Depression“, berichtet Schmidt. Der Grund ist, dass „sie beim kleinsten Stressereignis denken: ‚Oh nein, jetzt geht das schon wieder los‘.“ Das „Katastrophisieren“ verursacht Stress und ruft die nächste depressive Episode hervor. Letztlich machen also die eigenen Gedanken krank. Die achtsamkeitsbasierte Behandlung macht auf diesen Zusammenhang aufmerksam und hilft, den Gedankengang zu durchbrechen. Die Teilnehmer lernen, Gedanken als Besucher wahrzunehmen – Besucher, die kommen, aber auch wieder gehen. In sechs Studien konnten damit die Rückfallraten nahezu halbiert werden.
Forschen über Meditation ist wie Forschen über den Placebo-Effekt, ein Erkunden der Geisteswirkung auf das Wohlergehen. Und die mentale Kraft ist in dieser Hinsicht beträchtlich. Sogar Kriegsveteranen mit posttraumatischer Belastungsstörung, die unter Niedergeschlagenheit und Schlaflosigkeit litten, konnten Forscher um David Kearney von der University of Washington School of Medicine zur Teilnahme an einem zwölfwöchigen Kurs in Mitgefühlsmeditation bewegen. Darin wird gezielt Mitgefühl und Wertschätzung gegenüber sich selbst und Mitmenschen entwickelt. Ein Viertel der Veteranen sprang im Laufe der Zeit ab, aber die übrigen hielten durch. Ihre posttraumatischen Beschwerden besserten sich deutlich. Sie schliefen ruhiger und fühlten sich vitaler.
Den Schmerz umarmen
Wenn es piekt und zwickt, sagen sich westliche Gemüter gerne: Zähne zusammenbeißen! Sie unterdrücken den Sinneseindruck im Gehirn – eine kurzfristig durchaus hilfreiche Strategie. Doch Meditation kann den Schmerz auf andere Weise lindern.
Tim Gard, Psychologe an der Harvard Medical School in Boston, verpasste Achtsamkeitsmeditierenden elektrische Reize, als würde ihnen mit einer scharfen Nadel in den Unterarm gestochen. In gleicher Weise traktierte er Vergleichspersonen. Die Meditierenden empfanden deutlich weniger Schmerz und reagierten auch weniger ängstlich auf die wiederkehrenden Reize.
Zugleich beobachtete Gard im Magnetresonanztomographen, dass vor allem die Insula, eine zweieuromünzengroße Region in der Hirnrinde, stärker durchblutet ist – vermutlich, weil die Meditierenden in ihren Körper aufmerksam hineinhorchen. Denn die Region ist für das menschliche Bewusstsein maßgeblich verantwortlich und erfasst zugleich Wahrnehmungen aus allen Körperregionen. Demgegenüber war der laterale präfrontale Cortex viel schwächer aktiv als bei den Nichtmeditierenden. „Dieser Bereich der Hirnrinde ist für die Uminterpretation von Schmerz verantwortlich. Wer Schmerz verdrängt, interpretiert ihn wahrscheinlich um“, erläutert Hölzel, die Co-Autorin der Studie ist. „In der klassischen Schmerzforschung wollen wir immer die Aktivierung der Insula senken und jene im dorsolateralen Cortex stärken. Meditierende praktizieren das Gegenteil und sind damit sehr erfolgreich.“
Die Ergebnisse der Meditationsforschung bieten neue Ansatzpunkte für Behandlungen und neue Sichtweisen auf Erkrankungen. „Es ist oft gar nicht der ursächliche Schmerz, der das größte Leiden verursacht, sondern damit einhergehende Verhaltens- und Gedankenmuster“, erklärt Schmidt. „Etwa, dass sich Menschen mit andauernden Rückenschmerzen zurückziehen und sozial isolieren. Dann wird die Pein schlimmer.“ Das Ankämpfen gegen den Schmerz, ein Verhärten des gesamten Körpers, kann diesen ebenso verstärken. Dass der Schmerz ein Ruf des Körpers nach Zuwendung ist und erträglicher werden kann, wenn man ihm Aufmerksamkeit schenkt, lehrt nun die Forschung mit Meditierenden.
Jung im Kopf
Wen wundert es da noch, dass die meisten Meditationsforscher selbst meditieren. Deshalb seien sie positiv voreingenommen, sagen Kritiker. Doch umgekehrt wäre es schwer, eine geistige Praxis zu begreifen, wenn man noch nie damit in Berührung gekommen ist. „Das wäre, als sollte ich erzählen, wie Schokolade schmeckt, ohne dass ich sie je gegessen hätte“, sagt Schmidt. Dann findet man sich unversehens in einer Sprachwelt wieder, die im Unerfahrenen nichts zum Klingen bringt. Mit diesem Problem haben Meditationsforscher zu kämpfen, wenn sie ihre Erkenntnisse einem Laienpublikum vermitteln wollen, das nie meditiert hat.
Dabei hätten die Forscher neugierigen Laien viel zu erzählen: etwa die jüngsten Befunde zur kognitiven Verfassung von Meditationsprofis. Den Auftakt machte Sara Lazar, Neurowissenschaftlerin an der Harvard Medical School in Boston, im Jahr 2005. Sie bemerkte, dass die Hirnrinde, die im Laufe des Lebens gewöhnlich abnimmt, bei langjährigen Praktikern vor allem im präfrontalen Cortex stabil blieb. Später wurde klar: Die graue Substanz trotzt dem Schwund. Nun zeigen neue Daten an insgesamt 54 Meditierenden und Vergleichspersonen, dass die weiße Substanz – also die langen Nervenbahnen, die entfernte Hirnregionen untereinander vernetzen und die gewöhnlich mit dem Alter schwinden, – bei erfahrenen Meditierenden auch in der zweiten Lebenshälfte stark ausgebaut ist. Dies stellten die Forscher mittels Diffusionsbildgebung fest, bei der erfasst wird, wie sich das Wasser in den Nervenfasern bewegt; so entsteht eine Art Vernetzungskarte des Gehirns.
Forscher um die Neurowissenschaftlerin Sara van Leeuwen von der Universität Frankfurt hatten schon 2009 beschrieben, dass ältere Meditationsprofis in einem Aufmerksamkeitstest mühelos junge Studenten übertrafen. Auf einem Bildschirm erschienen in schneller Reihenfolge Buchstaben. Dazwischen tauchte eine Zahl auf und kurz darauf eine zweite Zahl. Die Probanden sollten beide erfassen. Doch meistens übersahen sie die zweite, weil das Gehirn noch von der ersten in Beschlag genommen war. Meditierende konnten jedoch ihr Aufmerksamkeitsfenster weit öffnen und meisterten die Aufgabe mit Bravour, wie van Leeuwen im Journal „Consciousness and Cognition“ schreibt.
Meditation als Kur?
Warum die regelmäßige geistige Praxis derart heilsam wirkt und vor dem Altern schützt, wissen die Forscher allerdings bislang nicht genau. „Es gibt viele offene Fragen und die Aktivierung der Hirnareale alleine erklärt letztlich noch nicht viel“, räumt einer der führenden deutschen Meditationsforscher, Ulrich Ott von der Universität Gießen, ein. „Im Moment ist Meditation so etwas wie ein Breitbandantibiotikum.“ Es wirkt sich günstig auf viele Leiden aus. Die Zukunft wird spezifischen Meditationsformen gehören, glaubt Ott – bei Angsterkrankungen eine andere Übung als bei chronischen Schmerzen.
Artikel von: www.dasgehirn.info
zum Weiterlesen:
- Ott Ulrich, Meditation für Skeptiker, Ein Neurowissenschaftler erklärt den Weg zum Selbst, München 2010
- Gard T et al, Pain Attenuation through Mindfulness is Associated with Decreased Cognitive Control and Increased Sensory Processing in the Brain, Cerebral Cortex, 22(11) 2012, zum Abstract
- Hölzel B et al, Neural mechanism of symptom improvements in generalizes anxiety disorder following mindfulness training, NeuroImage: Clinical, 2:228-458 2013, zum Abstract
- Hölzel B et al, How does Mindfulness Meditation Work? Proposing Mechanisms of Action from a Conceptual and neural Perspective, Perspectives on Psychological Science,6(6):537-559 2011, zum Abstract
- Hölzel B et al, Mindfulness practice leads to increases in regional brain gray matter density, Psychiatry Research, Neuroimaging, 191:36-43 2011, zum Abstract
- Kearney D et al, Loving-kindness meditation for posttraumatic stress disorder, a pilot study. J Trauma Stress, 26(4):426-434 2013, zum Abstract
- Lazar S et al, Meditation experience is associated with increased cortical thickness, NeuroReport, 16 (17):1893-1897 Nov 2005, zum Abstract
- Luders E et al, Enhanced brain connectivity in long-term meditation practitioners, NeuroImage, 57:1308-1316 2011, zum Abstract
- Paganoni G, Cekic M: Age effects on gray matter volume and attentional performance in Zen meditation. Neurobiology of Aging, 28:1623-1627 Jul 2007, zum Abstract
- van Leeuwen S et al, Age effects on attentional blink performance in meditation, Consciousness and Cognition, 18(3):593-599 Sept 2009, zum Abstract
- Zeidan F et al, Neural correlates of mindfulness meditation-related anxiety relief, Social Cognitive and Affective Neuroscience) 2013, zum Abstract
Wie du Eigenverantwortliches Handeln üben kannst
-
Achte darauf, wie oft du “Ich muss…” sagst.
-
Versuche, so oft wie möglich stattdessen “Ich möchte…” zu sagen.
-
Beobachte den Unterschied in dir, aber auch was es in den Reaktionen deines Gegenübers auslöst.
-
Du kannst ebenfalls üben, statt “Ich kann nicht..” jedes mal “Ich möchte nicht…” zu sagen.
-
Beide Formulierungen werden dir helfen, selbstverantwortlich für deine Bedürfnisse einzustehen. Denn sobald du merkst, dass “Ich möchte (nicht)…” eigentlich gar nicht stimmt, kannst du dich fragen, aus welchem Grund du dann so handeln würdest und ob das wirklich stimmig ist für dich.
-
Du kannst mit ganz einfachen Situationen beginnen. Und du wirst feststellen, dass zum Beispiel dein Kind anders reagiert, wenn du sagst, du möchtest (statt du musst) jetzt lieber ein schönes Abendessen machen, als mit ihm zu spielen.
Die Macht der Gefühle
Ohne Gefühle sind wir wie ein Schiff ohne Kompass. Sie sind notwendig um eine Situation einschätzen und bewerten zu können. Gefühle zeigen uns an wie “wichtig oder unwichtig” etwas ist. Angst warnt uns vor Gefahr, Trauer zeigt uns, dass wir etwas wichtiges verloren oder nicht erhalten haben. Scham zeigt uns, dass eine persönliche oder gesellschaftliche Norm verletzt wurde und Freude zeigt worauf wir Lust haben.
Ohne Kontakt zu deinen Gefühlen, ist auch der Kontakt zu deinen essentiellen Bedürfnissen gestört.
Zu Fühlen macht uns lebendig und menschlich. Doch je nach Erfahrung hat der ein oder die andere gelernt, sich genau davon abzuspalten. Dann war es ein wichtiger Selbstschutz, den man als Kind gebraucht hat um zu überleben, der aber im Erwachsenenalter leider dafür sorgt, dass auch angenehme Gefühle, wie Freude oder Liebe nicht mehr zu spüren sind.
Ich kenne das alles, meine Gefühle waren meistens aufgesetzt und an die Umgebung angepasst, sodass ich im Grunde eigentlich nie wusste, wie es mir wirklich geht.
Bitter und Fatal. So weit war ich von meiner inneren Gefühlswelt und mir selbst entfernt.
Man wird dann unflexibel, rigide und mechanisch wie ein Roboter, der auf: “Du musst funktionieren” programmiert ist. Kein schönes Leben, denn es ist alles Grau.
Man kann hochintelligent sein im abstrakten Denken, bekommt das Leben aber dann doch nicht auf die Reihe.
Weil man”Privat” unter Beziehungsproblemen leidet. Das Liebes und Familienleben bleibt auf der Strecke ohne Gefühle.
Eigentlich gibt es ja nur zwei (nennen wir sie mal:) Hauptgefühle.
Nämlich Liebe und Angst. Alle anderen Gefühle gehen davon ab. Also alles positive wie zb: Freude, Glück, Dankbarkeit kommt von Liebe. Negative Gefühle wie zb. Hass, Wut oder Eifersucht kommen aus der Angst, bzw. steckt dort überall die Angst dahinter..
Gefühle sind immer jene, die gerade da sind. Z.B “Ich nehme ein warmes Gefühl in meinem Bauch wahr.” (Jetzt bin ich traurig etc…)
Emotionen sind immer jene, die “alt” sind. Zum Beispiel, wenn du tief in dein Becken atmest, kommt vielleicht ein alter Schmerz hoch..(Das Becken gilt als “Auffangbecken” für alte Gefühle.)
E- m o t i o n = Emotion has to be in motion! Energie muss fließen, in Bewegung sein.
Traumata speichert sich im Körper ab.
Wichtig ist, dass die alten Gefühle, also Emotionen, die damit verbunden sind, released werden.
Das heißt, sie aus dem Körper herauszubringen, indem wir uns erlauben sie “abfließen” zu lassen.
Wir halten unseren alten Schmerz (meist unbewusst) irgendwo im Körper fest.
Und dieses chronische festhalten, wird zur chronischen Verspannung und führt zu chronischem Stress. Es entstehen Krankheiten und wir werden müde und depressiv.
Das Festhalten dieser Emotionen ist das Problem geworden, nicht die Ursache oder die Emotion an sich.
Dieser “Selbstschutz”, (der früher wichtig war, heute aber zu noch mehr Problemen führt) kostet unserem Organismus unglaublich viel Kraft, denn dauernd etwas festzuhalten, ist so wie eine Dauer-Verkrampfung aufrechtzuerhalten. Anstrengend und ein Ressourcenfresser.
“Unreleaste” Emotionen, verstopfen bzw. verkleben unser gesamtes System. Das kannst du dir vorstellen wie bei einem Bach, wo das Wasser nicht mehr von einem in das nächste Becken fließen kann. Das Ökosystem wird kaputt gehen. Genau so geht dein inneres Ökosystem kaputt, wenn deine Emotionen festgehalten werden. Du wirst blockiert sein – letztendlich in deiner Lebenskraft.
Deswegen habe ich den Artikel, die Macht der Gefühle genannt. Wichtiges Thema & good to know.
Kleine Übung? Wenn du Schwierigkeiten mit fühlen hast dann versuche doch einmal in ruhiger Umgebung,-
die Augen zu schließen und konzentriere dich auf deine Brust-Bauch-Bereich. Nimm erstmal nur das fließen deines Atems wahr, wie er rein und rausgeht. Atme Tief und vollständig in den Bauch. Spüre wie dieses “nichts”, was in dir ist sich anfühlt.
Lasse dieses Nichts, diese Leere sich ausdehnen und schau was passiert.
Ich würde mich freuen, wenn ich dich dabei begleiten darf.
Je nach dem was du so mitbringst und was deine Anliegen sind,
habe ich individuelle Methoden und Tools, die uns dabei unterstützen deinen inneren Raum zu erforschen.
Wenn du magst dann erkundige dich hier weiter über meine Arbeit oder nimm direkt Kontakt mit mir auf.
Namaste und in Liebe,
Jenny
Abgehobene Spiritualität
Ähnliche Eigenschaften und Synonyme zum Adjektiv “abgehoben” sind zum Beispiel:
“hochmütig, arrogant und eingebildet.” Negative Antonyme sind: “Anhaftung & Ängstlichkeit…”
Was kann ich mir denn jetzt genau unter dem Begriff “abgehobene Spiritualität vorstellen ?
Stichwort: Esoterik-Szene. Oder Menschen, z.B. in der Rolle des Lehrers oder Gurus, die schlichtweg den Boden unter den Füßen verloren haben und Realitätsfern sind. Es kann anstregend werden, sich mit ihnen auseinanderzusetzen, wegen ihrer hohen Geistigkeit, der gepaart mit Idealismus zum blinden Aktionismus oder zur Erstarrung führt. “Du hast die Weisheit doch mit dem Löffel gefressen.” – Das sind Leute die gut reden können, aber wenig bis nix dahinter haben, da sie ihr Wissen nicht erfahren haben oder leben. Und es sind auch diese, die sich über andere stellen und sich aufgrund ihrer Berufung für was besseres halten.
Dadurch wird natürlich nur ihr Ego gefüttert und gemästet. Getränkt in Stolz und Hochmut.
Kurz: Ein Höhenflug hat man, wenn man aufgrund seiner eigenen spirituellen Euphorie, auf andere „herabblickt“, urteilt und wertet. Diese „Höhenflüge“ sind ein wichtiger Teil des Erkenntnisprozesses. Vergiss nicht deine Wurzeln und dein Herz auf diesem Weg.
Wie erkenne ich die Menschen? Was macht sie aus?
Abgehobene Lehrer oder Gurus, wollen dir weiß machen, dass es nur die eine Wahrheit gibt und zwar seine eigene. (bzw. die seines großen Egos..)
Sie reden ausschließlich von Licht und Liebe, Engeln und positiver Energie. Und sind Selbstsüchtig und intolerant für andere(s).
Sie stellen sich natürlich auch selbst nur ins beste Licht und behaupten frei von ihren Schatten zu sein. (Kannst ja mal fragen, ob es nicht anstregend ist, immer dieses Happy-Face zu machen..)
Sie denken, man kann unangenehme Gefühle/Emotionen oder Traumata einfach weg meditieren, indem man sich davon ablenkt und Abstand hält.
Sie glauben, vom eigenen Körper dissoziiert zu sein und ohne Wurzeln im Universum herumzu fliegen, sei Erleuchtung.
Sie meinen das alleine positives Denken und Affirmationskärtchen ausreichen um deinen Shit dahinter einfach wegzuaffimieren.
Sie wollen, dass du sie brauchst und von ihnen abhängig wirst. So müssen sie sich nicht mehr mit sich selbst beschäftigen und ihre eigenen Probleme lösen. Echte Gurus kennen die eigene Dunkelheit, bevormunden dich nicht, sondern helfen dir dabei, dir selber wieder helfen zu können. Ich nenne mich gerne Wegbereiterin und Prozessbegleiterin.
Was ist der Unterschied zu geerdeter Spiritualität?
Geerdete Spiritualität, befasst sich auch mit Dunkelheit, Schatten und Schmerzen. Du darfst hier auch wütend oder traurig sein 😉 Denn alles ist ein Ausdruck der Liebe. Jedes Gefühl stammt aus der Liebe heraus, wie ein Prisma, was Licht bricht. Hier wird nicht nur über Friede, Freude und Eierkuchen gesprochen, hier darf sein was ist. Hier hat man Authentizität verstanden. Hier ist man realitätsnah und weiß, dass es neben der Verbindung zum Kosmos auch eine Verbindung zur Erde gibt und spürt diese auch. Man kann in zwei Welten leben, was schließlich auch die viel größere Herausforderung ist. Alles braucht seinen Gegenpol. Im Sinne der Polarität ist das dann auch Vollständigkeit bzw. Ganzheit. Wichtige Gegenpole zu Abgehobenheit sind Bodenständigkeit, Verwurzelung und Erdnähe.
Hier hilft zum Beispiel Kundalini Yoga, um diese Eigenschaften mehr in dir zu etablieren.
Warum kann das Nicht-Wissen dieses Unterschiedes auch gefährlich für mich sein?
Demut hilft zwar in der spirituellen Arbeit, aber deine Macht an einen Menschen und seine Wahrheit abzugeben, hat damit nichts zu tun. Hinterfrage auch das was ich schreibe. Finde deine eigene Wahrheit.
Umso mehr du dich bevormunden lässt, desto mehr Leid erzeugst du damit in dir selbst, denn deine Seele möchte das du ihr vertraust.
Viel Licht zieht auch viel Schatten an, wenn du auf negative Energie nicht klar kommst und meinst, dass gehört alles nicht dazu, dann wirst du niemals zur Ganzheit gelangen. Außerdem wirst du dadurch nur noch mehr Schatten im Hintergrund anziehen, weil alles was du ignorieren willst, dadurch nur noch viel größer wird. Kurz: Deine Scheisse wird dich einholen.
Außerdem, was kannst du schon großartiges von jemand lernen, der sich selbst noch nicht in seinen Seelenkeller getraut hat? Die Arbeit wird oberflächlich bleiben. In der Tiefe, ist dein Potenzial zu finden. Coaches, Therapeuten, Berater, Lehrer oder Gurus, können immer nur so gut für andere sein, wie sie sich selbst schon helfen konnten. Unsere eigene Erfahrung und Integration dessen, macht uns und unsere Arbeit am Ende kompetent. Ein guter Gärtner wird dir auch nicht erzählen, dass die Pflanzen keine Erde brauchen.
Lass dir keine heiße Luft verkaufen. Höre auf deine innere Stimme, deine Intuition und dein Bauchgefühl.
In mir erzeugen diese Engeltanten und Esoteriker immer viel Wut, denn dieses Gefühl schneiden sie selbst in sich ab. (Ich agiere es quasi nur für sie aus)
Wut passt nicht in ihr Bild von Frieden und Liebe. Dabei würde die Integration dieser wichtigen Kraft, ihr Leben transformieren und endlich helfen, auf der Erde anzukommen und in ihrem Körper eine wertvolle Ressource zu finden.
Wenn du auch so weit abgehoben bist, dass du den Boden nicht mehr sehen kannst, dann kann ich dir nur raten, dich mit deinen drei untersten Chakren auseinanderzusetzen.