Obwohl er nicht so offensichtlich ist wie die körperliche Misshandlung, kann emotionaler Missbrauch große Schäden anrichten, die oftmals genauso schlimm oder sogar noch schlimmer sind. Emotionaler Missbrauch wirkt sich auf die Gefühle, Gedanken und das Gefühl der Kontrolle über das eigene Leben aus. Psychische Gewalt kann dazu führen, dass man sich in seiner Umgebung, sogar zuhause, unsicher fühlt. Emotionaler Missbrauch kann Beziehungen oder Freundschaften und sogar die Beziehung zu sich selbst zerstören. In diesem Artikel wird erklärt, was emotionaler Missbrauch ist, wie dieser verhindert werden kann und wie man sich von ihm befreien kann.
Schenkt man diversen Statistiken glauben, erleben ca. 36% der Kinder emotionalen Missbrauch durch Eltern und Familie. Die Dunkelziffer ist leider weitaus höher.
Warum tun das Eltern/ Menschen?
Meistens, weil sie es selber so erlebt haben und es dann unverarbeitet an ihre Kinder weiter geben.
Ein Anzeichen für emotionalen Missbrauch kann sein, dass sich zwar um deine körperlichen Bedürfnisse, wie Nahrung, Körperpflege und Schlafen gekümmert wurde, aber deine emotionalen Bedürfnisse komplett ignoriert oder verleugnet werden.
Dann kann es später sein, dass du denkst: “Ich hatte ein Dach über den Kopf, was zu Essen und wurde nie geschlagen…also was beschwere ich mich..?”
Emotionaler Missbrauch ist meistens schwieriger zu erkennen als körperlicher Missbrauch. Körperliche Gewalt wird in den meisten Fällen von psychischer Gewalt begleitet. Sowohl die Opfer als auch die misshandelnde Person können eine Weile brauchen, bis sie bemerken was passiert, da es keine äußerlich sichtbaren Wunden gibt. Selbstverständlich gibt es aber Anzeichen, die helfen können psychische Gewalt und emotionalen Missbrauch zu erkennen.
In jeder Altersklasse und jeder Art von Beziehung kann es zu emotionalem Missbrauch kommen. Hervorzuheben sind Partnerschaften, aber auch in Freundschaften, auf der Arbeit (hier bekannt als Mobbing), zwischen Eltern und Kindern und in jeglicher Familienkonstellation kann es zu psychischer Gewalt kommen. Es sind sowohl Frauen als auch Männer betroffen und auch bei älteren Menschen kommt dies vor.
Emotionaler Missbrauch in der Kindheit kann schwerwiegende Folgen haben und stellt ein hohes Risiko für die psychische Entwicklung des Kindes dar. In Fällen von kindlichem emotionalem Missbrauch sollte immer und sofort professionelle Hilfe gesucht werden.
Emotionaler Missbrauch zeichnet sich durch ein regelmäßiges Muster verbaler Angriffe, konstanter Kritik, Manipulation und weiteren ähnlichen Verhaltensweisen aus. Hierbei herrscht immer ein Ungleichgewicht zwischen Täter und Opfer. Der Täter ist in einer übergeordneten Position und verfügt über mehr Macht.
So verhält sich jemand Dir gegenüber, der psychische Gewalt ausübt:
Erniedrigung, Kritik
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Lacht in der Anwesenheit anderer über dich, oder macht sich über dich lustig.
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Verspottet dich, beschimpft dich und nutzt Sarkasmus um dich zu erniedrigen.
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Wenn du dich beschwerst, sagt er/sie dir, dass es “ein Witz war” und beschuldigt dich, dass du zu sensibel bist.
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Sagt dir, dass deine Meinung und Gefühle falsch sind.
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Ignoriert deine Gefühle, Meinung, Gedanken und Vorschläge.
Dominanz, Kontrolle
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Du fühlst, dass er/sie dich wie ein Kind behandelt.
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Korrigiert dich die ganze Zeit, weil dein Verhalten “unangemessen” ist.
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Du fühlst, dass du um Erlaubnis bitten musst, bevor du ausgehst oder eine kleine Entscheidung treffen kannst.
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Kontrolliert deine Ausgaben
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Behandelt dich, als wärst du schlechter als sie/er
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Gibt dir das Gefühl, dass er/sie immer Recht hat
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Erinnert dich ständig an deine Fehler
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Verachtet deine Erfolge, Ziele, Pläne und sogar deine Person.
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Seine/ihre Blicke und die Art mit dir zu sprechen sind missbilligend, herablassend und abwertend.
Anschuldigungen, Schuld
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Wirft dir Dinge vor, bei denen du weißt, dass sie nicht stimmen.
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Ist nicht in der Lage über sich selbst zu lachen.
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Ist sehr sensibel, wenn jemand ihn/sie verspottet oder einen Kommentar über ihn/sie macht, welcher respektlos erscheinen kann.
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Ist unfähig sich die eigenen Fehler einzugestehen oder sich zu entschuldigen.
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Hat nie die Schuld an irgendwas. Die anderen sind Schuld, er/sie trägt nie Verantwortung.
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Beschuldigt dich für seine/ihre Probleme oder die eigene Unglücklichkeit
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Überschreitet deine Grenzen und respektiert deine Bitten nicht.
Isolierung und emotionale Distanzierung
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Wird sauer oder entzieht dir seine/ihre Aufmerksamkeit und Zuneigung.
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Nutzt als Strafe den Entzug von grundlegenden Bedürfnissen oder die Vernachlässigung und Nachlässigkeit (das passiert vor allem gegenüber Kindern).
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Bemerkt nicht, oder interessiert sich nicht dafür, wie du dich fühlst.
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Zeigt keine Empathie und fragt nichts über dich oder wie es dir geht.
Es gibt eine Gruppe von Menschen, die anfälliger dafür ist, emotionalen Missbrauch zu erfahren. Das sind die typischen Eigenschaften:
Wenn du ein Opfer emotionaler Misshandlung bist – hast du keinerlei Schuld daran!
Es ist jedoch der Fall, dass sich die Täter, wenn es Erwachsene sind, meistens Personen als Opfer aussucht, die bestimmte psychologische Eigenschaften haben. Sie nutzen die Leute aus, bei denen sie wissen, dass sie sich nicht wehren werden.
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Sie haben oft ein niedriges Selbstwertgefühl und können sich selbst nicht so gut wahrnehmen
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Fühlen sich nicht in der Lage problematische Situationen zu bewältigen und haben eine geringe Selbstwirksamkeit.
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Neigen dazu sich von anderen abhängig zu machen, um Entscheidungen zu treffen.
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Sind häufig emotional abhängige Personen mit Bindungstraumahintergrund.
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Haben oft einen passiven Kommunikationsstil.
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Verteidigen ihre Rechte nicht und es fällt ihnen häufig schwer nein zu sagen, bzw. ihre Grenzen wahrzunehmen u. zu achten.
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Beschuldigen sich oft für die Probleme anderer.
Typische Eigenschaften, die misshandelnde Personen haben können:
Die wenigsten Täter sind sich wirklich darüber bewusst, was sie tun. Sie sehen es als normal an, so mit anderen umzugehen. Sie haben keine gesunden Bewältigungsstrategien gelernt, sondern reagieren schnell aggressiv. Sie haben gelernt auf diese Weise die eigenen Unsicherheiten und Ängste zu kompensieren. Indem sie die anderen misshandeln haben sie das Gefühl der Kontrolle, ein Gefühl, dass sie in anderen Lebensbereichen wahrscheinlich nicht verspüren.
Weil sie sich selbst unsicher fühlen, sind sie darauf angewiesen, dass ihr Opfer komplett von ihnen abhängt. Jeden Akt des “Protests” sehen sie als eine Bedrohung für ihre privilegierte Situation an.
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Sind kontrollsüchtig, besitzergreifend und eifersüchtig.
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Haben eine niedrige Frustrationstoleranz.
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Beschuldigen andere für ihre Probleme.
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Sind sich in der Regel nicht darüber bewusst, welchen Schaden sie anrichten, wenn sie sich aber darüber bewusst sind, ist es ihnen egal.
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Haben wenig Empathie.
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Können ihre Emotionen schlecht regulieren.
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Können in verschiedenen Situationen sehr liebenswert und charmant sein.
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Häufig haben diese Menschen eine Persönlichkeitsstörung. Beispielsweise eine Borderline-Persönlichkeitsstörung, eine narzisstische Persönlichkeitsstörung oder eine antisoziale Persönlichkeitsstörung.
Der liebevolle Umgang mit deinen Gefühlen ist essentiell für deine Entwicklung und deinen späteren Selbstwert.
Genauso wichtig, wie der Umgang mit deinen natürlichen Grenzen.
Hast du das auch so erlebt?
Das dich ein Elternteil ignoriert (oder beide), oder dir Strafen aufgebrummt oder auf deine Bedürfnisse mit Schweigen, oder gar Abwertung reagiert wurde?
Wurdest du bei Streit 1-2 Wochen ganz ignoriert und hast dich danach Hilfslos gefühlt, weil dir einfach der Halt im Leben gefehlt hat?
Wurde dir vermittelt, dass du Liebe nicht verdienst, so wie du bist?
Eltern-Liebe sollte Bedingungslose Liebe sein.
Kennst du folgende Sätze?
(Thema: Isolation von der Familie)
“geh auf dein Zimmer, wir esssen ohne dich.”
“Hau ab, wir wollen dich hier nicht sehen”
oder wenn die Familie ohne dich in den Urlaub fährt – und du zur Oma musst.
Oder die hier?
(Isolation von der äußeren Welt) UND wenn man dir ein schlechtes Gewissen machen will mit:
“Du bist nie zuhause und immer unterwegs, kannst dir ruhig mal mehr Zeit für die Fam. nehmen.”
Dir wurden wichtige Freizeitaktivitäten verboten oder du wurdest nicht ernst genommen oder verspottet dafür?
“Deine Gitarre kannst du dir abschminken, sonst wird aus dir nie was.”
oder sie dir deine Freunde verbieten wollten:
“Was hängst du ständig mit diesen Leuten ab, die mögen dich doch garnicht.”
Dann gibt es da noch diese völlig vermessenen Strafen oder Ankündigungen:
etwas subtiler… “wenn du jetzt nicht reinkommst, gibt es kein Abendessen.”
“Ich schlag dich, wenn du so weiter machst.”
“Du kommst ins Heim, wenn du jetzt nicht machst was ich sage!”
oder der Klassiker: “Ich kontrolliere in 30 min. deine Hausaufgaben, wenn du dann nicht fertig bist, kannst du deine Freunde für die nächsten 2 Monate vergessen.”
DAS IST KEINE ERZIEHUNG – Hier geht es um KONTROLLE und EINSCHÜCHTERUNG:
Folgen: Du fühlst dich nicht mehr sicher und wirst von Ängsten überflutet, die dich nicht mehr loslassen, auch wenn du schon erwachsen bist.
EMOTIONALE ERPRESUNG kann sich so anhören:
“Wenn du nicht xy, dann hab ich dich nicht mehr lieb.”
“Du kannst gleich deine Sachen packen und zu deinem Vater/ Mutter ziehen.”
“Wenn du so weiter machst, setze ich dich vor die Türe.”
“Wenn du jetzt nicht aufhörst zu heulen, gebe ich dir einen Grund dazu.”
DAS ist KONTROLLWAHN und vermittelt dem Kind, dass es Liebe nicht seiner selbst willen bekommt.
Sondern nur als eine Art Gegenleistung, die man sich erst verdienen müsste.
Das führt wiederrum später zur emotionaler Abhängigkeit.
Statistiken beweisen, dass man sich in der Zukunft oft Partner/innen sucht, wo dieselbe Eltern-Kind Dynamik wiederholt wird.
So jetzt erstmal tief durchatmen und eine kleine Pause bitte.
Harter Tobak, ich weiss. Ich brauchte selber einige Pausen, beim verfassen des Artikels. 😉
Wie geht es dir gerade?
Bist du ok, damit weiterzulesen?
Dauernde ABWERTUNG, klingt zB. so:
“Benimm dich wie ein Mann.”
“Sei Stark und heul nicht so rum.”
“Wie kann nur so dämlich sein!?”
“Du bist genau wie deine Mutter/ Vater.”
“Benimm dich mal so wie dein/e Freund/in.”
“Guck mal wie du aussiehst.”
“Lass das, dafür bist du eh zu blöd.”
“Das schaffst du eh nicht.”
“Ich bin froh, wenn du endlich 18 bist und ich dich rauschmeissen darf.”
“Undankbarers Görr – du bist für nichts zu gebrauchen.” usw.
Damit zeigen dir deine Eltern dann, dass man einfach nichts Wert ist. Und nur das schwarze Schaf ist, was stört und Probleme macht. Und das es nicht okay ist Fehler zu machen oder Gefühle zu haben.
Einem Kind zu sagen, es sei dumm, schwach , hässlich und sollte Gefühle unterdrücken – führt später zu Depressionen, Geringes Selbstvertrauen, Emotionale Instabilität und Sozialer Inkompetenz.
Sätze die du vielleicht auch gehört hast um dir ein SCHLECHTES GEWISSEN ZU MACHEN – weil du dich gegen Missbrauch wehrst:
“Sei doch mal einbisschen dankbarer, bei allem was wir ür dich getan haben.” *kotz*
“Wegen dir geht mein Leben den Bach runter.”
“Das bildest du dir alles nur ein.”
“Lass dich mal untersuchen, du drehst langsam durch.” etc.
“Du kannst Dich nicht beklagen. Du musst nicht durchmachen, was ich aushalten musste…”dann wurde immer aufgelistet…’ Beschwer Dich bloß nicht darüber, dass ich Dir eine ins Gesicht geklatscht habe. Du warst böse. Ich wurde als Kind halb totgeschlagen, wenn ich mich bekleckert hatte…also bitte…”…
“Du hattest alles was du brauchst, Essen ein Dach über den Kopf, es hat dir an nichts gefehlt und wir haben soviel für dich aufgegeben…”
DAMIT versuchen sie dann ihren Missbrauch zu rechtfertigen..
NEIN, so ein Verhalten ist absolut nicht zu rechtfertigen !
Du verdienst Liebe.
Wir brauchen und verdienen: LIEBE, SICHERHEIT UND BESTÄRKUNG.
Körperliche Gewalt in der Erziehung ist leider bei vielen Kindern anzutreffen: nach Studien haben 75 % bis 80 % schon mindestens einmal einen „Klaps“ oder eine „Ohrfeige“ bekommen, 20 % bis 30 % haben eine schwerere Form von Misshandlung wie beispielsweise „Prügel“ erlitten.
Die vermutlich häufigste Form der Misshandlung ist die Vernachlässigung kindlicher Bedürfnisse, also das Vorenthalten von materieller oder emotionaler Zuwendung, die für die Entwicklung oder das Leben des Kindes notwendig sind. Vernachlässigung wird sowohl von der Gesellschaft als auch von der Wissenschaft bisher selten thematisiert. Auch die emotionale Misshandlung, die beispielsweise durch herabwürdigendes oder ablehnendes Verhalten geschieht, ist kaum empirisch untersucht.
Jährlich werden bundesweit 15.000 bis 20.000 Kinder Opfer von sexueller oder sexualisierter Gewalt.
Früher war es ein Tabu-Thema.
HEUTE müssen wir darüber reden.
Folgen emotionalen Missbrauchs:
Psychische Folgen
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Geringes Selbstwertgefühl
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Schuldgefühle
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Hilflosigkeit
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Trauer
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Reizbarkeit
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Depressionen
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Angst
Soziale Folgen
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Soziale Isolierung
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Verlust der Kontakte zu Freunden und Verwandten
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Verlust der sozialen und ökonomischen Unabhängigkeit
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Verringerte Leistung im akademischen Bereich und auf der Arbeit
Körperliche Folgen
körperliche Störungen, als Folge der Angst:
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Schlafstörungen
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Verdauungsprobleme und -beschwerden
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Kopfschmerzen
= Depressionen, Angststörungen, Bindungsstörungen, Sozialphobien, Borderline, Co-Abhängigkeit, Narrzismus.
Folgen der Trauma-Erfahrungen, wenn es bereits in der Kindheit passierte:
Kurzfristige Folgen von Kindheitstraumen sind gegebenenfalls körperliche Verletzungen sowie akute Belastungsreaktionen und psychoreaktive Symptome, vor allem akute Angstsymptome.[6] Im Weiteren kann sich eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickeln. Bei anhaltendem Stress erfolgt langfristig eine erhöhte Kortisol-Ausschüttung. Es kommt zu Beeinträchtigungen der Hirnentwicklung und zu „biologischen Narben“, was sich in einer lebenslangen Dysfunktion des Stress-Verarbeitungssystems im Sinne einer erhöhten Vulnerabilität für körperliche wie psychosoziale Belastungssituationen niederschlagen kann.[7][6] Weiterhin kann es zu sozialen, emotionalen und kognitiven Beeinträchtigungen kommen.
In der von John Bowlby begründeten Bindungstheorie bedeuten belastende und traumatisierende Verhaltensweisen von Eltern, dass sie sich gegenüber dem Kind nicht feinfühlig verhalten. Fehlende Feinfühligkeit verhindert, dass das Kind eine sichere Bindung entwickeln kann. Der in früher Kindheit erworbene Bindungsstil beziehungsweise eine Bindungsstörung können den gesamten Lebenslauf beeinflussen.[8]
Was sollte ich tun, wenn ich denke, dass ich jemanden misshandle?
Es ist schwierig sein Verhalten zu ändern, das über Jahre hinweg ausgeübt wurde und die einzige bekannte Art ist, mit anderen Menschen zu interagieren. Es ist wichtig zu wissen, dass niemand sich von heute auf morgen ändert, sondern eine Veränderung ein langer Prozess ist. Das Beste ist es, sich psychologische Hilfe zu suchen. Ergänzend können auch die folgenden Ratschläge helfen:
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Das allerwichtigste ist, zu erkennen was man gemacht hat und sich des angerichteten Schadens bewusst zu werden und als solchen anzuerkennen.
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Versuche aufzuhören Ausreden zu nennen und andere zu beschuldigen.
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Versuche den angerichteten Schaden wieder gut zu machen.
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Trage die Verantwortung, für das was du getan hast. Egal wie schlecht es dir ergangen ist oder wie hart dein Leben war, man hat die Wahl jemanden emotional zu missbrauchen oder es nicht zu tun.
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Entferne dich von der Person, die du missbrauchst zumindest so lange, bis ein Psychologe dir hilft, mit ihr auf gesunde Weise zu interagieren.
Was sollte ich tun, wenn ich denke, dass ich misshandelt werde?
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Sei dir darüber bewusst, dass sich die Täter nicht ändern werden, wenn sie keine professionelle Hilfe aufsuchen, auch wenn sie dir das immer wieder glaubhaft versichern.
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Umgib dich mit dir nahe stehenden Personen. Baue den Kontakt zu deinen Freunden und Verwandten wieder auf, wenn die misshandelnde Person dich von ihnen entfernt hat.
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Hör auf die Person zu verteidigen, zu entschuldigen und zu rechtfertigen. Sie selbst ist für ihr Verhalten verantwortlich.
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Entferne dich von der Person, die dich missbraucht. Brich den Kontakt ab. Diesen Schritt zu gehen ist vielleicht der schwierigste, aber er ist absolut notwendig. Eine schädliche Beziehung aufrechtzuerhalten führt zu nichts. Wenn du die Möglichkeit hast, spare Geld und suche dir einen eigenen Ort zum wohnen.
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Suche psychologische Hilfe auf, um dein Selbstwertgefühl zu stärken und die Kontrolle über dein Leben zurückzugelangen.
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Gib dir auf keinen Fall die Schuld für irgendetwas. Du hast keine Schuld dafür, dass er/sie dich misshandelt. Er/sie behandelt dich schlecht, weil er/sie nicht sich selbst schlecht behandeln kann, obwohl das eigentliche Problem in ihm/ihr liegt.
Emotionaler Missbrauch: Wie kann man ihn vorbeugen?
Emotionaler Missbrauch beziehungsweise psychische Gewalt ist eine Form der “Gehirnwäsche”, die Schritt für Schritt den Selbstwert und das Selbstvertrauen des Opfers zerstört. Dadurch kommt es zu emotionalen Narben und emotionalen Schmerzen und Leiden. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dagegen anzukämpfen und ihn zu verhindern. Es ist wichtig das eigene Selbstwertgefühl und das der eigenen Kinder zu pflegen. Die eigenen Sozialkompetenzen zu verbessern und Selbstbehauptungstechniken unseren Kindern schon von klein auf beizubringen, kann helfen emotionalen Missbrauch von vorne herein zu vermeiden.
1 HILFE: für Kinder, Jugendliche und Erwachsene:
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deinen Missbrauch identifizieren – auf welche Weise fand, findet er statt? Was sind die Trigger? Welcher Elternteil, oder Beide? (damit du mit anderen darüber reden kannst)
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Setze deine Grenzen: zb. “wenn ich nachhause komme, dann lasst mich bitte 2 std. in Ruhe, oder wenn meine Türe abgeschlossen ist, dann will ich gerade meine Ruhe haben.” ggf. einfach mal für 2 wochen abhauen oder/und zu Freunden oder anderen Verwandten gehen. (damit auch sichtbar wird, wie ernst deine Lage ist.) SPÄTER: Kontakt sehr beschränkt halten oder evtl. Kontaktabbruch mit der Fam. oder betreffenden Person. Ja, du darfst dich abgrenzen, ohne schlechtes Gewissen, Scham oder Schuld. Es ist dein Leben ! Erstmal Distanz schaffen von dem Terror kann sehr heilsam sein.
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Suche dir jemand zum reden, Freunde, Verwandte, Seelensorger-Telefon, Beratungsstellen, Internet, Lehrer. (damit dir jemand zuhört und dir hilft, etwas an der Situation zu verbressern oder ihr einen plan machen könnt, wie man dagegen angeht)
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Ausserschulisch engagieren, zb. NGO-Aktivismus, Gitarrenstunden nehmen, Reisen, Au-Pair usw. (je weniger du in der fam. situation bist, desto weniger emotionaler Missbrauch kann passieren.)
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Bewältigungsstrategien finden: (Kampf-)Sport, freiesTanzen, Wald, Theater..Möglichkeiten finden seine Gefühle auszudrücken und Stress abzubauen. Dinge tun, die dich einfch nur ablenken oder Spass machen. (vorallem, wenn deine Eltern sturr und uneinsichtig sind..) Erwachsene: Dynamik Meditation, BBTRS, Traumatherapie bzw. Klinik.
Jeder ist mal überfordert oder macht Fehler. Keine Eltern sind perfekt. Aber es ist eben wichtig, dass Eltern auch einsichtig sein können, mit sich reden lassen und an sich arbeiten wollen.
6. NOTFALL, wenn garnichts geht und du sehr unter deiner Situation zuhause leidest, dann wende dich bitte an Behörden mit Hilfe von deinen Freunden oder Bekannten. Ein erster Schritt kann sein hier anzurufen:
Emotionaler Missbrauch ist kein Kavaliersdelikt.
Du kannst deine Erfahrungen mit einer Therapie aufarbeiten oder erstmal bei der Telefonseelensorge anrufen.
Die sind rund um die Uhr für dich da.
Per Telefon 0800 / 111 0 111 , 0800 / 111 0 222 oder 116 123
per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de